PERSONALquarterly 04/2023 | Forscherportrait von/by Christina Guthier
„Anne Burmeister ist Professorin für Organizational Behavior an der Universität zu Köln und forscht zu Wissenstransfer zwischen Altersgruppen. […] Professorin Anne Burmeister agiert in vielen Rollen und versucht jederzeit ein gutes Vorbild zu sein. Und alle, die daran interessiert sind, etwas über Organizational Behavior zu lernen, neue Erkenntnisse zu Wissenstransfer zwischen Altersgruppen zu generieren und Wissenschaft in der Praxis anzuwenden, finden in ihr eine engagierte Professorin und effiziente Projektpartnerin.“
C-SEB hat in der 17. Förderrunde 13 Projekte zur Förderung bewilligt/ ausgezeichnet: Junior Start-Up Grants Arno Apffelstaedt – „Signups“ Sercan …
Handelsblatt, 12.12.2023 | Kim Clausing, Peter Cramton, Axel Ockenfels & Catherine Wolfram
„Nationale und unilaterale Klimapolitik verursacht hohe Kosten und oft Wettbewerbsnachteile, während der Nutzen global verteilt ist. Dies führt zu unzureichenden Anreizen für nationales Klimahandeln. […] Insbesondere das Prinzip der Reziprozität, das in der Klimadiplomatie bisher weitgehend fehlt, ist für jede Kooperation essenziell. Es schützt vor Ausbeutung und motiviert zum Mitmachen. […] Drei Punkte können ein reziprokes Klimaabkommen erleichtern […] 1. bilaterales Engagement […] 2. Zunächst moderater Mindestpreis […] [und] 3. Methanabkommen.“
FAZ, 03.12.2023 | Ralph Bollmann & Marcus Theurer
„Die Frage ist, ob der gewaltige Aufwand, der für die Klimakonferenzen betrieben wird, noch in einem vernünftigen Verhältnis zu den Ergebnissen steht, die von den Treffen zu erwarten sind. […] ‚Wir scheitern seit 30 Jahren an immer denselben Problemen‘, beklagt Ockenfels, der sich seit Langem mit den Problemen internationaler Klimaschutz-Verhandlungen befasst. […] ‚Es gibt sonst kein einziges internationales Kooperationsabkommen, das auf freiwilligen Selbstverpflichtungen basiert‘, sagt der Kölner Ökonom Ockenfels. ‚Aus gutem Grund. Solche Verträge funktionieren nur mit wechselseitigen Zusagen.'“
Wirtschaftsdienst, 01.12.2023 | Kimberly Clausing, Peter Cramton, Axel Ockenfels & Catherine Wolfram
„Ohne ausreichende Anreize für kooperatives Verhalten führt Eigeninteresse zu unzureichenden Fortschritten beim Klimaschutz. […] Durch eine gemeinsame Bepreisung von THG und Grenzausgleichsmechanismen können willige Staaten jedoch stärkere Anreize für politisches Handeln schaffen. […] Wir schlagen folgende Grundsätze für die Klimakooperation vor: Erstens sollten wichtige Rechtsräume, wie die USA und die EU, ihre Kooperationsbemühungen verstärken. […] Zweitens sollte die internationale Kooperation mit einem flexiblen CO₂-Mindestpreis beginnen, einschließlich der Möglichkeit niedrigerer Mindestpreise für ärmere Länder.“
Tagesspiegel, 13.11.2023 | Elias Reuter
„Ein komplexes Beispiel führte Axel Ockenfels auf, Verhaltensforscher und Professor für Ökonomie an der Uni Köln: Die staatliche Förderung für private Photovoltaikanlagen und Elektroautos stelle zwar einen Schritt in Richtung flächendeckender erneuerbarer Energien dar. Doch finanziert hätten dies die Steuerzahlenden aller Einkommensschichten. Profitiert hätten aber nur diejenigen, welche ein Eigenheim oder genug Geld für ein Elektroauto besäßen – sprich: die Wohlhabenden. […] Die Frage nach der Gerechtigkeit ist in Klimafragen oft schwer zu definieren. Für Ockenfels ist sie jedoch hauptsächlich ein „Kooperationsproblem“. Auf internationaler Ebene sei es außerordentlich schwer, gemeinsame Regeln für alle einzuführen, zumal einzelne Nationen so gut wie nie zum Vorreiter in Sachen Klimaschutz würden.“
VoxEU Column, 04.11.2023 | Axel Ockenfels & Alvin Roth
„The European Commission is considering new ways to regulate the ‘substances of human origin’ – including blood, plasma, and cells – used in medical procedures from transfusions and transplants to assisted reproduction. This column argues that such legislation jeopardises the interests of both donors and recipients. While sympathetic to the intentions behind the proposals – which aim to ensure that donations are voluntary and to protect financially disadvantaged donors – the authors believe such rules overlook the effects on donors, on the supply of such substances, and on the health of those who need them.“
FAZ, 23.10.2023 | Axel Ockenfels & Leonardo Giuffrida
„Auktionen haben […] dazu beigetragen, Beschaffungsverfahren weiter zu optimieren, sodass Auktionen heute selbst bei komplexen und heterogenen Gütern bei relativ schwachem Wettbewerb und komplizierten Käufer- und Verkäuferpräferenzen durchgeführt werden können. […] durch den Einsatz innovativer Beschaffungsverfahren kann Geld gespart werden – etwa indem Innovationen angestoßen werden. Beispiel Klimawandel. Deutsche CO2-Reduktionen werden nur dann einen messbaren Einfluss auf die globalen Emissionen haben, wenn sie von Innovationen begleitet werden, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass auch der Rest der Welt Emissionen reduziert.“
Economics Observatory, 30.10.2023 | Anna Bindler, Randi Hjalmarsson, Stephen Machin, Melissa Rubio
„Disparate treatment of minorities by the judicial system is not a construct of modern institutions. Irish defendants and victims faced harsher treatment and outcomes at London’s Old Bailey in the 19th century. Lessons from this period can help to inform criminal justice policy today.“
Handelsblatt, 06.10.2023 | Christian Böttger & Axel Ockenfels
„Mit einer angestrebten jährlichen Einsparung von über drei Millionen Tonnen ist das Deutschlandticket eine der politisch populärsten Maßnahmen im Klimaschutzprogramm 2023. Doch das Lob für das Deutschlandticket dürfte verfrüht sein, denn es zeichnet sich ab, dass der Beitrag des Deutschlandtickets zu den Klimazielen wohl wesentlich geringer sein wird. […] Studien und Erfahrungen weltweit belegen, dass das Problem nicht am zu teuren ÖPNV liegt, sondern dass der Individualverkehr nicht kostengerecht bepreist wird. Mit einem modernen Mautsystem könnten variable Preismodelle eingeführt werden.“
Pia Pinger erhält den renommierten ERC Starting Grant für ihr Project „OPPORTUNITY – Inequalities in Decision-Making at Critical Junctions in …
Verein für Socialpolitik e. V., 21.08.2023 | Axel Ockenfels
„Internationale Abkommen fußen in der Regel auf reziproken, d.h. wechselseitigen, Verpflichtungen, doch die internationale Klimadiplomatie setzt vornehmlich auf freiwillige Selbstverpflichtungen. So entsteht keine Kooperation… Die globalen CO2-Emissionen steigen und steigen. Auch der Einbruch der Emissionen in Folge der Pandemie im Jahr 2020 macht praktisch keinen Unterschied: Schon 2021 sind die Emissionen auf neue Rekordwerte hochgeschnellt. Gleichzeitig werden immer ambitioniertere Klimaziele ausgerufen. Doch Ziele werden regelmäßig verfehlt und reduzieren noch keine Treibhausgasemissionen. Auch die wenig koordinierten Bemühungen einiger Länder haben die globale Entwicklung kaum bremsen können. Doch es gibt Wege, die Ursache für das Scheitern der Kooperation zu beheben.“
FAZ, 12.08.2023 | Felicitas Witte
„In Mentoring-Programmen sollen Grünschnäbel von erfahrenen Älteren lernen. Aber nicht immer – es geht auch umgekehrt. […] Reverse Mentoring sei aber kein Patentrezept, das Unternehmen automatisch erfolgreicher und moderner mache, sagt Anne Burmeister, Professorin für Organizational Behavior an der Uni Köln. Sie forscht über Erleben und Verhalten am Arbeitsplatz. „Um als Firmenchef zu entscheiden, ob es sinnvoll ist, muss erst einmal die Zusammensetzung der Mitarbeiter und deren Bedürfnisse analysiert werden.““
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.2023 | Joachim Müller-Jung
„Jetzt hört man sie wieder, die großen Worte von der neuen, einer digitalen Ära der Gesundheitsversorgung im Land. […] Zwei Gesetzesentwürfe der Bundesregierung sind dazu in der Abstimmung: der Referentenentwurf zum Digital-Gesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG). […] Ockenfels: ‚Jeder sollte sich wohlinformiert aus Datensystemen ausklinken können. Bei der Datenaufbereitung im Krankenhausbereich werden solche Maßnahmen jedoch nicht ausreichen, weil die Anreize, Daten zu generieren, oft geringer sind als der gesellschaftliche Nutzen, der sich aus den Daten ergibt.'“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2023 | Felix Müsgens und Axel Ockenfels
„Der neueste Erfolg des wettbewerblichen Verfahrens zeigte sich bei den jüngsten Wind-Offshore-Ausschreibungen in Deutschland. Für 12,6 Milliarden Euro wurden die Rechte zum Bau von 7000 Megawatt Offshore-Windenergie verkauft. […] Ein […] Argument gegen die Preisfindung über Auktionen ist, dass die Gewinner der Ausschreibung möglicherweise zu optimistisch in ihren Annahmen waren (jedenfalls optimistischer als die Verlierer) und daher ihre Preisgebote in der Ausschreibung „überhöht“ waren. Dieses Phänomen wird manchmal als „Fluch des Gewinners“ bezeichnet und kann tatsächlich zu problematischen Auktionsergebnissen führen.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.08.2023 |
Johannes Pennekamp
„Auch rund sieben Jahre nach dem Ende seiner Amtszeit als Präsident des Münchener Ifo Instituts drängt Hans-Werner Sinn mit streitbaren Thesen in die Öffentlichkeit. In der „Bild“-Zeitung behauptete der 75 Jahre alte Forscher, dass die Energiewende und nationaler Klimaschutz alles nur schlimmer mache. […] Ockenfels, der neue Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, sagte: ‚Es ist richtig: Das Klimaproblem ist im Kern ein Kooperationsproblem.‘ Unilaterale Anstrengungen könnten den Kooperationsanreiz für andere Länder reduzieren.“
EXPRESS, 14.07.2023 | Alexander Büge
„Köln gehört zu den dreckigsten Städten Deutschlands, es wimmelt bei uns nur so von Müll. Das wird offensichtlich, jeden Tag – ob bei einem Spaziergang am Rhein, einer Runde durch den Park oder beim Einkaufen in der Innenstadt. Nur: Wer ist daran schuld? Und wie lässt sich die Situation endlich in den Griff bekommen? […] Je dreckiger es irgendwo ist, desto geringer die Hemmschwelle der Menschen, dort weiteren Müll zu hinterlassen. „Man nennt das auch den Broken-Window-Effekt“, erklärt der Kölner Sozialpsychologe Prof. Dr. Andreas Glöckner. „Wenn einmal ein Fenster zerbrochen ist oder ein Ort schmutzig aussieht, kann es schnell zu einem weiteren Verfall kommen.“ […] „Durch eine Kombination von mehreren Maßnahmen könnte man viel erreichen. Zum einen müsste die gesamte Stadt einmal richtig sauber gemacht werden. Gleichzeitig müsste eine unmissverständliche Kommunikations-Kampagne ins Leben gerufen werden“, empfiehlt Glöckner.“
Wirtschaftswoche, 27.06.2023 | Axel Ockenfels & Achim Wambach
„Dutzende Gaskraftwerke werden benötigt, wenn Wind und Sonne keinen Strom liefern. […] Wenn aber die Versorgungssicherheit verloren geht, wird Deutschland auch seine klima- und wirtschaftspolitischen Ziele verfehlen. […] Die Politik plant, Gaskraftwerke mit einer Kapazität von rund 25 GW als „strategische Reserve“ in den Markt zu bringen. […] Die strategische Reserve darf jedoch nur dann produzieren, wenn der Markt andernfalls zu kollabieren droht. In normalen Zeiten werden die Kapazitäten zurückgehalten, das Gaskraftwerk steht ungenutzt da, obwohl es zur Finanzierung der Reserve beitragen und den Strompreis senken könnte.“
Der Standard, 22.06.2023 | Matthias Sutter
„Individuelle Bonuszahlungen sollen die Produktivität in Unternehmen steigern. […] Das aber kann unerwünschte Nebenwirkungen haben. Das liegt daran, dass im Fall relativer Entlohnung eine hohe eigene Leistung eine negative Auswirkung auf Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz haben kann, die dann geringere (oder gar keine) Bonuszahlungen bekommen. […] Axel Ockenfels und Kollegen können bestätigen, dass es negative Effekte von individuellen Bonuszahlungen nicht nur bei Feldarbeitern, sondern auch bei hochbezahlten Managern eines multinationalen Konzerns gibt. […] Wie aber steht es mit einem Teambonus, bei dem alle Teammitglieder den gleichen Bonus erhalten, wenn das Team ein bestimmtes Ziel erreicht? Dieser Frage ging Matthias Heinz mit mehreren Koautoren nach.“
Matthias Sutters neues Buch „Der menschliche Faktor oder worauf es im Berufsleben ankommt“ ist soeben in der zweiten Auflage erschienen. …
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.06.2023 | Alexander Wulfers
„Ein […] Ansatz ist der sogenannte Klimaklub. Die Idee geht auf den Nobelpreisträger William Nordhaus zurück und funktioniert in der Theorie so: Länder mit ambitionierten Klimaschutzzielen schließen sich zu einem Klub zusammen und einigen sich auf eine Untergrenze für den CO2-Preis. Länder, die sich nicht beteiligen, werden sanktioniert, zum Beispiel durch einen Zoll auf Importe. […] Der Kölner Ökonom Axel Ockenfels sieht diese Entwicklung kritisch: „Es ist leicht, eine Vereinbarung zu schließen, bei der jeder macht, was er will, wie beim Pariser Abkommen.“ Echte Kooperation sei mühsam, dafür aber auch effektiv. Ockenfels hält die Einigung auf einen CO2-Mindestpreis für ein zentrales Element einer funktionierenden internationalen Klimakooperation.“
C-SEB hat in der 16. Förderrunde 11 Projekte zur Förderung bewilligt/ausgezeichnet: Junior Start-Up Grants Vanessa Clemens – „The Role of …
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.05.2023 | Hubertus Bard
„Nach den dramatischen Energiepreissteigerungen des vergangenen Jahres wird nun aber auch in der Bundesregierung über günstige Industriestrompreise nachgedacht. […] Deshalb will man sich im Wirtschaftsministerium bei der Festlegung eines ‚Brückenstrompreises‘ daran orientieren, welche Preise für erneuerbaren Strom in der EEG-Förderung und in langfristigen bilateralten Verträgen schon heute aufgerufen, aber auch langfristig erwartet werden. Kürzlich wurde an dieser Stelle von den Ökonomen Axel Ockenfels und Achim Wambach (F.A.Z. vom 22. Mai) argumentiert, diese Brücke führe ins Nichts.“
Das Zentrum für soziales und ökonomisches Verhalten (C-SEB) sucht studentische Mitarbeiter:innen und freut sich auf Ihre Bewerbung bis spätestens 30.06.2023. …
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.05.2023 | Axel Ockenfels & Achim Wambach
„Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz plant die Einführung eines Industriestrompreises als „mittelfristigen Brückenstrompreis“, bis die Energiewende ausreichend vorangeschritten ist. […] Seit mehr als 20 Jahren verbindet sich mit der Energiewende die Hoffnung, sie würde zu sinkenden Strompreisen und Wettbewerbsvorteilen führen. Heute hat Deutschland jedoch mit die höchsten Strompreise der Welt. […] Das Wirtschaftsministerium weist zu Recht darauf hin, dass die energieintensive Industrie, die im „harten internationalen Wettbewerb“ steht, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren droht.“