Kategorie: Medienberichterstattung

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.08.2023 | Joachim Müller-Jung

„Jetzt hört man sie wieder, die großen Worte von der neuen, einer digitalen Ära der Gesundheitsversorgung im Land. […] Zwei Gesetzesentwürfe der Bundesregierung sind dazu in der Abstimmung: der Referentenentwurf zum Digital-Gesetz (DigiG) und das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG). […] Ockenfels: ‚Jeder sollte sich wohlinformiert aus Datensystemen ausklinken können. Bei der Datenaufbereitung im Krankenhausbereich werden solche Maßnahmen jedoch nicht ausreichen, weil die Anreize, Daten zu generieren, oft geringer sind als der gesellschaftliche Nutzen, der sich aus den Daten ergibt.'“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2023 | Felix Müsgens und Axel Ockenfels

„Der neueste Erfolg des wettbewerblichen Verfahrens zeigte sich bei den jüngsten Wind-Offshore-Ausschreibungen in Deutschland. Für 12,6 Milliarden Euro wurden die Rechte zum Bau von 7000 Megawatt Offshore-Windenergie verkauft. […] Ein […] Argument gegen die Preisfindung über Auktionen ist, dass die Gewinner der Ausschreibung möglicherweise zu optimistisch in ihren Annahmen waren (jedenfalls optimistischer als die Verlierer) und daher ihre Preisgebote in der Ausschreibung „überhöht“ waren. Dieses Phänomen wird manchmal als „Fluch des Gewinners“ bezeichnet und kann tatsächlich zu problematischen Auktionsergebnissen führen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.08.2023 | Johannes Pennekamp

„Auch rund sieben Jahre nach dem Ende seiner Amtszeit als Präsident des Münchener Ifo Instituts drängt Hans-Werner Sinn mit streitbaren Thesen in die Öffentlichkeit. In der „Bild“-Zeitung behauptete der 75 Jahre alte Forscher, dass die Energiewende und nationaler Klimaschutz alles nur schlimmer mache. […] Ockenfels, der neue Direktor am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, sagte: ‚Es ist richtig: Das Klimaproblem ist im Kern ein Kooperationsproblem.‘ Unilaterale Anstrengungen könnten den Kooperationsanreiz für andere Länder reduzieren.“

EXPRESS, 14.07.2023 | Alexander Büge

„Köln gehört zu den dreckigsten Städten Deutschlands, es wimmelt bei uns nur so von Müll. Das wird offensichtlich, jeden Tag – ob bei einem Spaziergang am Rhein, einer Runde durch den Park oder beim Einkaufen in der Innenstadt. Nur: Wer ist daran schuld? Und wie lässt sich die Situation endlich in den Griff bekommen? […] Je dreckiger es irgendwo ist, desto geringer die Hemmschwelle der Menschen, dort weiteren Müll zu hinterlassen. „Man nennt das auch den Broken-Window-Effekt“, erklärt der Kölner Sozialpsychologe Prof. Dr. Andreas Glöckner. „Wenn einmal ein Fenster zerbrochen ist oder ein Ort schmutzig aussieht, kann es schnell zu einem weiteren Verfall kommen.“ […] „Durch eine Kombination von mehreren Maßnahmen könnte man viel erreichen. Zum einen müsste die gesamte Stadt einmal richtig sauber gemacht werden. Gleichzeitig müsste eine unmissverständliche Kommunikations-Kampagne ins Leben gerufen werden“, empfiehlt Glöckner.“

Wirtschaftswoche, 27.06.2023 | Axel Ockenfels & Achim Wambach

„Dutzende Gaskraftwerke werden benötigt, wenn Wind und Sonne keinen Strom liefern. […] Wenn aber die Versorgungssicherheit verloren geht, wird Deutschland auch seine klima- und wirtschaftspolitischen Ziele verfehlen. […] Die Politik plant, Gaskraftwerke mit einer Kapazität von rund 25 GW als „strategische Reserve“ in den Markt zu bringen. […] Die strategische Reserve darf jedoch nur dann produzieren, wenn der Markt andernfalls zu kollabieren droht. In normalen Zeiten werden die Kapazitäten zurückgehalten, das Gaskraftwerk steht ungenutzt da, obwohl es zur Finanzierung der Reserve beitragen und den Strompreis senken könnte.“

Der Standard, 22.06.2023 | Matthias Sutter

„Individuelle Bonuszahlungen sollen die Produktivität in Unternehmen steigern. […] Das aber kann unerwünschte Nebenwirkungen haben. Das liegt daran, dass im Fall relativer Entlohnung eine hohe eigene Leistung eine negative Auswirkung auf Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz haben kann, die dann geringere (oder gar keine) Bonuszahlungen bekommen. […] Axel Ockenfels und Kollegen können bestätigen, dass es negative Effekte von individuellen Bonuszahlungen nicht nur bei Feldarbeitern, sondern auch bei hochbezahlten Managern eines multinationalen Konzerns gibt. […] Wie aber steht es mit einem Teambonus, bei dem alle Teammitglieder den gleichen Bonus erhalten, wenn das Team ein bestimmtes Ziel erreicht? Dieser Frage ging Matthias Heinz mit mehreren Koautoren nach.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.06.2023 | Alexander Wulfers

„Ein […] Ansatz ist der sogenannte Klimaklub. Die Idee geht auf den Nobelpreisträger William Nordhaus zurück und funktioniert in der Theorie so: Länder mit ambitionierten Klimaschutzzielen schließen sich zu einem Klub zusammen und einigen sich auf eine Untergrenze für den CO2-Preis. Länder, die sich nicht beteiligen, werden sanktioniert, zum Beispiel durch einen Zoll auf Importe. […] Der Kölner Ökonom Axel Ockenfels sieht diese Entwicklung kritisch: „Es ist leicht, eine Vereinbarung zu schließen, bei der jeder macht, was er will, wie beim Pariser Abkommen.“ Echte Kooperation sei mühsam, dafür aber auch effektiv. Ockenfels hält die Einigung auf einen CO2-Mindestpreis für ein zentrales Element einer funktionierenden internationalen Klimakooperation.“

VOX CEPR’s Policy Portal, 17.06.2023 | Anna Bindler, Randi Hjalmarsson, Stephen Machin, Melissa Rubio-Ramos

„The justice system’s unequal treatment of minority defendants and victims can have adverse effects not only on individuals, families, and communities, but on future generations as well. Using data from 100 years of trials at London’s Old Bailey criminal court, this column examines the processing of Irish defendants and victims by English juries during the 19th century. Disparate treatment is first visible in the 1830s and persists through the end of the century, intensifying in the wake of the mass Irish migration to London triggered by the potato famine.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.05.2023 | Hubertus Bard

„Nach den dramatischen Energiepreissteigerungen des vergangenen Jahres wird nun aber auch in der Bundesregierung über günstige Industriestrompreise nachgedacht. […] Deshalb will man sich im Wirtschaftsministerium bei der Festlegung eines ‚Brückenstrompreises‘ daran orientieren, welche Preise für erneuerbaren Strom in der EEG-Förderung und in langfristigen bilateralten Verträgen schon heute aufgerufen, aber auch langfristig erwartet werden. Kürzlich wurde an dieser Stelle von den Ökonomen Axel Ockenfels und Achim Wambach (F.A.Z. vom 22. Mai) argumentiert, diese Brücke führe ins Nichts.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.05.2023 | Axel Ockenfels & Achim Wambach

„Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz plant die Einführung eines Industriestrompreises als „mittelfristigen Brückenstrompreis“, bis die Energiewende ausreichend vorangeschritten ist. […] Seit mehr als 20 Jahren verbindet sich mit der Energiewende die Hoffnung, sie würde zu sinkenden Strompreisen und Wettbewerbsvorteilen führen. Heute hat Deutschland jedoch mit die höchsten Strompreise der Welt. […] Das Wirtschaftsministerium weist zu Recht darauf hin, dass die energieintensive Industrie, die im „harten internationalen Wettbewerb“ steht, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren droht.“

Personalwirtschaft, 03/2023 | Winfried Gertz

„Feedback einzuholen, trägt zur Motivation und zur Bindung von Mitarbeitenden bei. Das gilt auch in der Fertigung – sofern sich HR den dortigen Gegebenheiten anpasst und Änderungswünsche ernst nimmt. […] Laut Burmeister haben sich Führungkräfte auf dem Shopfloor längst von Command and Control verabschiedet. In der Fertigung größerer Unternehmen treffe man sogar Qualitätszirkel und (semi-)autonome Teams an. Dank ihres spezialisierten Wissens, das Vorgesetzten häufig fehle, „ist Feedback der Mitarbeitenden zu Produktionsabläufen zentral für Qualität und Produktivität“, so Burmeister.“

Süddeutsche Zeitung, 27.03.2023 | Sebastian Herrmann

„Die Wissenschaft hat fast 200 Denkfehler beschrieben. […] Zeit also, um die Heckenschere anzusetzen, das Gestrüpp zurückzuschneiden oder, anderes Bild, den Beipackzettel zu entrümpeln? Unbedingt, sagen die Psychologin Aileen Oeberst von der Fernuniversität Hagen und ihr Kollege Roland Imhoff von der Universität Mainz. Zusammen haben sie gerade einen Beitrag im Fachmagazin Perspectives on Psychological Science publiziert, in dem sie in diese Richtung argumentieren. „Wir schlagen ein Modell vor“, schreiben die beiden Autoren, „das ausreicht, um damit mehrere Biase zu erklären.“ […] „Die Publikation ist ein wichtiger Schritt und guter Impuls, um die Bias-Forschung weiterzubringen. Das beschriebene Grundprinzip ist überzeugend“, sagt Andreas Glöckner, der an der Universität Köln zu kognitiven Verzerrungen forscht und an der Arbeit nicht beteiligt war.“

Handelsblatt, 15.03.2023 | Silke Kersting & Dietmar Neuerer

„Der Verkehrssektor in Deutschland ist der einzige Sektor, der im Jahr 2022 gleichzeitig höhere Emissionen als ein Jahr zuvor verzeichnet und den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert überschreitet. […] Der Grünen-Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar sprach mit Blick auf die Daten von einem ‚Desaster‘ und warf Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vor, das Klimaschutzgesetz immer wieder zu brechen. […] ‚Klimaschutz geht nur global‘, sagte Ockenfels. ‚Die […] stark steigenden globalen Treibhausgasemissionen und die Kooperationsforschung sprechen dieselbe, eindeutige Sprache: Nationale Selbstverpflichtungen erzeugen keine internationale Kooperation – sie können ihr sogar schaden.'“

Börsen-Zeitung, 14.03.2023 | Achim Wambach & Axel Ockenfels

„Der europäische Strommarkt hat gemäß der Ansicht der Kommission viele Jahre lang gute Dienste geleistet. Als Schwäche wird aber die derzeitige hohe Belastung der Haushalte ausgemacht. […] Zugleich weist die Krise aber auch auf einen Schwachpunkt im Marktdesign hin, auf den aber die Kommission bei ihren Vorschlägen nur am Rande eingeht: Die Anreize für Erzeuger, eine verlässliche Stromversorgung sicherzustellen, sind unzureichend.[…] Es braucht einen robusten Anreiz für ein gesichertes Stromangebot. Vorschläge für verpflichtende langfristige Verträge für flexible Stromerzeugung und Stromnachfrage zur Versorgungssicherheit stehen ökonomisch auf einer soliden konzeptionellen Grundlage.“

ZDFheute, 07.03.2023 | Eva Schmidt

„Jedes Jahr im Monat März liefern die Statistiker Zahlen, wie viele Tage des Jahres Frauen schon unentgeltlich gearbeitet haben – zumindest im Vergleich zum Einkommen der Männer. Das Datum fällt nun auf den 7. März. […] Der Verhaltensökonom Matthias Sutter vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern hat dafür eine Erklärung: ‚Erwerbsunterbrechungen sind einer der wesentlichen Faktoren für große Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen.‘ […] Das jüngste Urteil des Bundesarbeitsgerichts macht jedenfalls Schluss mit ‚falsch verhandelt‘: Männer und Frauen dürfen nicht mehr nur wegen ihres Verhandlungsgeschicks unterschiedlich bezahlt werden. […] ‚Und das ist, was wir ökonomisch und gesellschaftlich wollen, wir wollen die Besten, egal ob Frauen oder Männer‘, lautet das Fazit von Matthias Sutter, ‚das ganze blöde Stammtisch-Gerede von unterqualifizierten Quotenfrauen sollte man mal empirisch vergessen.'“

Handelsblatt, 27.02.2023 | Axel Ockenfels & Georg Zachmann

„Russland ist es nicht gelungen, die EU durch ein Gasembargo in eine tiefe politische und wirtschaftliche Krise zu stürzen. […] Doch der EU bietet sich angesichts des Rückgangs russischer Gaslieferungen auf heute weniger als 15 Prozent des zuvor üblichen Gasflusses eine einmalige Gelegenheit, neue Instrumente zur Steuerung der Gasimporte aus Russland zu implementieren. […] In jedem Fall ist langfristig ein Importzoll auf etwaige russische Gasimporte empfehlenswert. Ein Importzoll reduziert Diskriminierung innerhalb der EU, schöpft die Gewinne der russischen Gasproduzenten ab, erschwert russisches Dumping und strategisches Marktverhalten und schützt Investitionen in alternative Energieversorgung.“

Phys.org, 16.01.2023 | Martin Roos & Matthias Sutter

„Matthias Sutter has been Director at the Max Planck Institute for Research on Collective Goods in Bonn since mid-2017. […] In the following interview, Sutter explains why working from home can cause a career setback, what height has to do with earning money, to what extent some industries attract untrustworthy characters, why bonus payments always have to be transparent and why gender quotas ultimately make sense.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.01.2023 | Axel Ockenfels & Martin Schmalz

„Diversifikation ist die große Erfolgsgeschichte der Finanzmärkte der letzten Jahrzehnte. Anbieter und Nachfrager sind zufrieden. Also alles gut? Nicht unbedingt. Denn je erfolgreicher Diversifikation ist, desto stärker mehren sich Hinweise auf unerwünschte Nebeneffekte. […] Die Herausforderung ist groß, denn die Schattenseiten der Diversifizierung offenbaren die Widersprüche von Doktrinen, die alle zu Recht als Eckpfeiler der Marktwirtschaft gelten: Investoren sollen diversifizieren, Manager sollen sich im Interesse ihrer Eigentümer verhalten, und Unternehmen sollen miteinander konkurrieren.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2022 | Hendrik Kafsack, Christian Geinitz & Axel Ockenfels

„Die Einigung der EU-Energieminister auf einen Gaspreisdeckel stößt bei Ökonomen und in der deutschen Wirtschaft auf Skepsis. […] Der Kölner Ökonom Axel Ockenfels nannte die Einigung am Dienstag einen ‚politischen Kompromiss im europäischen Verteilungskampf‘. Die europäischen Partner müssten sehr hohe Preise zahlen, weil vor allem hierzulande das Gas fehle. […] ‚Statt gegen den Markt anzukämpfen, wäre es für das Erreichen der politischen Ziele besser, den Markt zu stärken‘, sagte Ockenfels. Die EU brauche gemeinsame Anreize zum Gassparen, beim Befüllen der Speicher oder beim Netzausbau.“

Kölner Universitäts Magazin, 14.12.2022 | Charlotte Pekel & Felix Kölle

„Die klassische Ökonomie geht davon aus, dass Menschen egoistisch sind. […] Aber Felix Kölle sieht in seiner Forschung oft etwas Anderes: ‚Wir sind soziale Wesen, denen Gerechtigkeit am Herzen liegt.‘ […] Nach einem Jahr der Krisen lassen diese Erkenntnisse aufhorchen. Krieg, Klimawandel und die Coronapandemie – ihre schlimmsten Folgen resultieren aus egoistischem Verhalten. Sie können jedoch nur durch Kooperation bewältigt werden. […] ‚Kooperationsprobleme sind soziale Dilemmata‘, sagt Felix Kölle. Zur Sorge, selbst nicht vom eigenen Einsatz zu profitieren, kommt die Unsicherheit, ob die anderen überhaupt kooperieren wollen.“

Handelsblatt, 13.12.2022 | Silke Kersting, Klaus Stratmann & Axel Ockenfels

„Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte schon früh dafür geworben, einen Klimaklub zu gründen. Der Kölner Ökonom Axel Ockenfels begrüßt, dass es nun vorangeht. ‚Ein Klimaklub ist eine Voraussetzung, um echte Fortschritte bei der Reduktion globaler Treibhausgasemissionen zu erzielen‘, sagte er dem Handelsblatt. […] Kooperation sei jedoch ein langwieriger Prozess, bei dem Vertrauen und Institutionen schrittweise aufgebaut würden. Es wäre naiv zu glauben, ein Klimaklub könnte aus dem Stand alle Probleme lösen, sagte Ockenfels.“

Tagesspiegel Background, 13.12.2022 | Axel Ockenfels

„Einige Verhandler bei der abgeschlossenen UN-Klimakonferenz COP27 in Scharm el Scheich werten die Einrichtung eines Fonds für Klimaschäden als ‚historischen Durchbruch‘ – obwohl bisher kein Land Geld dafür vorgesehen hat. […] Oft werden ambitionierte kollektive Ziele ausgerufen, ohne dass es aber nationale Verpflichtungen gibt, die diese Ziele auch nur annähernd erreichen könnten. […] Solange globale Kooperation nicht gelingt, sind Investitionen in Innovation die beste Chance, den Klimawandel aufzuhalten.“

Die Presse, 25.11.2022 | Christoph Zotter & Axel Ockenfels

„Um das Scheitern des Pariser Abkommens vorherzusagen, brauchte man keine Glaskugel. Die Wissenschaft ist eindeutig: Durch freiwillige Selbstverpflichtungen und Moralappelle lässt sich das Kooperationsproblem nicht lösen. […] Auch China möchte ja, dass der Klimawandel gestoppt wird. China versteht sehr gut, dass die Architektur des Pariser Abkommens zum Trittbrettfahren einlädt. Jedenfalls wird man Peking nicht dadurch überzeugen können, dass man auf der nächsten Weltklimakonferenz erklärt, dass die eigenen Klimaziele bereits feststehen, ganz unabhängig davon, was China und der Rest der Welt machen.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2022 | Ralph Bollmann & Axel Ockenfels

„Die ’national festgelegten Beiträge‘ der Vertragsstaaten sind noch immer weit davon entfernt, den Anforderungen des globalen Klimaschutzes gerecht zu werden. […] Das ist kein Wunder, findet der Kölner Ökonom Axel Ockenfels. ‚Kooperation erfordert eine reziproke – also wechselseitige – Verpflichtung‘, sagt er. […] ‚Die internationale Klimapolitik leidet nicht so sehr an mangelnder ökonomischer Effizienz, sondern an mangelnder Kooperation und Trittbrettfahrern. Unsere Vorschläge erhöhen die Chance auf Kooperation‘, sagt Ockenfels. Damit auf künftigen Klimakonferenzen weniger von Ambition und mehr von Ergebnissen die Rede wäre.“

Zeit Online, 17.11.2022 | Laura Cwiertnia, Alexandra Endres, Martin Machowecz, Katharina Meyer zu Eppendorf, Lena Niethammer, Petra Pinzler, Yannick Ramsel, Ricarda Richter, Stefan Schmitt, Wolfgang Uchatius & Axel Ockenfels

„Carla Rochel hockt im Schneidersitz auf dem Asphalt vor dem Berliner Hauptbahnhof, […]. Sie trägt eine orange Warnweste. Neben ihr sitzen vier andere junge Leute, auch sie in Warnwesten. Sie halten ein Plakat in die Höhe, auf dem steht: ‚Was, wenn die Regierung das nicht im Griff hat?‘ Mit ‚das‘ meinen sie die Klimakrise. […] Wer das Klima schützt, hat Kosten, zumindest kurzfristig. Den Nutzen aber haben auch diejenigen, die nichts tun. Die Trittbrettfahrer. Der Kölner Wirtschaftswissenschaftler Axel Ockenfels hat sich mit diesem Problem ausführlich beschäftigt. Was bringt Menschen dazu, zu kooperieren? Das ist seine Forschungsfrage.“

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