FAZ, 16.07.2024 | Axel Ockenfels
“Den persönlichen oder nationalen CO2-Fußabdruck zu senken fühlt sich gut an. Aber nicht immer verbessert dies die globale Klimabilanz. Andere Maßnahmen erreichen mehr. Woran das liegt und wie es gelingt, Gutes besser zu tun.”
Personalmagazin, 10. Juli 2024 | Interview mit Bernd Irlenbusch
“Künstliche Intelligenz bietet dem Personalbereich viele Erleichterungen, bringt aber auch zahlreiche Gefahren mit sich […]. Aus meiner Sicht lassen sich die Chancen des Einsatzes von KI grob in zwei Kategorien einordnen: Bessere Entscheidungen sowie Kostenreduktion.”
MAX MAG, 12.07.2024 | Petra Maass
“Ockenfels: Die Frage ist meines Erachtens weniger,
ob wir etwas tun sollten – natürlich müssen wir uns gewaltig anstrengen –, sondern
wie. Sollen wir unsere Ambitionen ganz auf die deutsche Klimabilanz konzentrieren? Oder dienen wir dem Klimaschutz und den ärmeren Ländern besser, wenn wir mehr darauf achten, dass die Klimaziele gemeinsam mit der Staatengemeinschaft erreicht werden? Letzteres ist möglich, wenn wir stärker auf Innovationen und reziproke Kooperation setzen. Aus der Forschung gibt es dazu viele Impulse. Wir beschäftigen uns beispielsweise mit Förder- und Anreizmechanismen für Innovationen, Blaupausen für internationale CO2-Mindestpreisabkommen, Klimaclubs und Klimazölle.”
FAZ, 10.07.2024 | Axel Ockenfels
“Nur wenn das Stromnetz genügend Kapazitäten hat, um Angebot und Nachfrage in allen Regionen gleichzeitig auszugleichen, verschwinden die regionalen Wertunterschiede. […] Es gibt in Deutschland eine einheitliche Preiszone […]. Der Strommarkt gibt sich also der Illusion hin, es gäbe immer ausreichend Kapazitäten zur Durchleitung […]. In der Folge werden häufig Entscheidungen getroffen, die in der Physik des Netzes nicht möglich sind und volkswirtschaftlich unsinnig sind […]. Damit Deutschland seine ehrgeizigen wirtschaftlichen und klimapolitischen Ziele erreichen kann, braucht es ein Strommarktdesign, das die physikalische und ökonomische Realität widerspiegelt.”
Welt, 11.07.2024 | Daniel Wetzel
“Der Strommarkt in Deutschland besteht aus nur einer Zone. Das ist ökonomisch und physikalisch sinnlos, kritisieren führende Energie-Ökonomen seit Jahren. Jetzt haben sie sich zusammengetan und einen bemerkenswerten Aufruf gestartet. Sie fordern mehrere regionale Preiszonen.”
WDR 5 Quarks – Wissenschaft und mehr, 08.07.2024 | Moderation: Marlis Schaum
“Schöne Menschen haben es leichter im Leben. Attraktiven Personen wird eher geholfen. Sie werden nach einer Bewerbung häufiger und schneller zurückgerufen und sie bekommen ein höheres Gehalt. Das ist ungerecht, aber so sind wir Menschen. […] Dieses Phänomen ist in der Psychologie bekannt unter dem Namen Halo-Effekt. […] Dessen sollte man sich bewusst sein, zum Beispiel bei Prüfungen. Das rät der Psychologie-Professor Christian Unkelbach.”
Time Stamp: 53:10
FAZ, 02.07.2024 | Hartmut Kliemt & Axel Ockenfels
“Die Regelungen zur Organspende befinden sich weltweit im Umbruch […]. Verbesserungen scheinen möglich, sodass es lohnt, neue Perspektiven in die Debatte einzubringen […]. Eine Erklärungslösung wäre aber nicht mit einem Spendestandard (Widerspruchsregelung) oder einem Nicht-Spendestandard (Zustimmungsregelung) verbunden, sondern mit der Erwartung, dass sich die Menschen zumindest einmal mit der Frage auseinandersetzen. Damit kann die Zahl derer, die im Todesfall durch Dritte in Spender und Nichtspender eingeteilt werden müssen, verringert werden.”
Handelsblatt, 16. Juni 2024 | Axel Ockenfels
“Der Ökonom Axel Ockenfels warnt vor schwindendem Rückhalt der Bevölkerung bei der Transformation zur Klimaneutralität. Ab einem bestimmten Punkt könnte die Stimmung kippen. “Und zwar dann, wenn das Vertrauen in die Klimapolitik verloren geht, weil sich handwerkliche Fehler wie beim Gebäudeenergiegesetz häufen oder sich der Eindruck verfestigt, dass symbolische Maßnahmen oder ideologische Ziele im Vordergrund stehen”, sagte Ockenfels dem Handelsblatt-Interview.”
Tagesspiegel, Datum | Mathias Peer, Kathrin Witsch, Klaus Stratmann, Olga Scheer, Katharina Kort, Silke Kersting, Christoph Herwartz, & Sabine Gusbeth
“Mit Klimaschutz lassen sich kaum noch Wahlen gewinnen. Das liegt auch an der ineffizienten Klimapolitik, speziell in Deutschland. Dringend gesucht: ein besserer Weg, um die Erderwärmung zu stoppen.”
ECONtribute Wirtschaftspodcast, 14.06.2024 | Host: Carolin Jackermeier
“Warum nehmen Menschen dieselben Fakten unterschiedlich wahr? Was bedeutet das für ihre politische Meinungsbildung? Und wie kann die Politik damit umgehen? Sonja Settele, Professorin bei ECONtribute an der Universität Köln, erforscht unter anderem wie Meinungen entstehen und menschliche Entscheidungen beeinflussen. Wir sprechen darüber, welche Rolle die Überzeugungen der Bevölkerung für wirtschaftspolitische Entscheidungen spielt, ob mehr Faktenwissen Polarisierung verhindert und wie gut Menschen eigentlich wirtschaftliche Fakten einschätzen können.”
SAFE Finance Blog, 27.05.2024 | Peter Andre, Philipp Schirmer, & Johannes Wohlfahrt
“Successful stock investment does not require investing in companies with higher expected earnings. The reason is simple. You pay a higher stock price for companies that are expected to be more successful. However, retail investors often neglect this important principle when thinking about stock returns, which reveals an important gap in households’ financial literacy. […] The fact that stock prices are forward-looking means that investing in the stock market is — in many respects — much easier than retail investors think. […] [Households] can earn the average market return by investing in large and broadly diversified index funds (ETFs) with low fees.”
Kölner Stadt-Anzeiger, 07.04.2024 | Tim Stinauer
“Opfer von Kriminalität verdienen nach der Tat oft weniger, manche rutschen in die Sozialhilfe ab. Als Wissenschaftlerin an der Uni Köln hat Anna Bindler mit Volkswirtschaft zu tun, mit Mikroökonomik und Arbeitsmarktökonomik – aber auch mit Mord und Totschlag, mit Raubüberfällen, Vergewaltigungen und häuslicher Gewalt. Die Kölner Professorin von der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät ist eine von wenigen Forscherinnen weltweit, die sich mit den wirtschaftlichen Folgen von Verbrechen beschäftigen.”
Markt und Mittelstand, 13.03.2024 | Thorsten Giersch
“Die Idee mit der Auktion scheint die bestmögliche zu sein: Denn im Kern wirken die Klimaschutzverträge so, dass die Betriebe, die pro Tonne eingespartem CO2 am wenigsten Staatsgeld verlangen, den Zuschlag erhalten. […] Das Verfahren spart den Unternehmen auch viel Bürokratie, sie müssen nicht zig Abrechnungen einreichen. Staatsgeld wird effizient eingesetzt, Lobbyisten haben kaum einen Ansatz zum Tricksen. Das Lob für die Idee gebührt übrigens nicht Habeck und seiner Mannschaft, sondern den Wissenschaftlern im Beirat rund um Klaus Schmidt, Axel Ockenfels und Achim Wambach. Ursprünglich war keine Auktion vorgesehen, aber Habeck hat auf die Experten gehört.”
Handelsblatt, 12.03.2024 | Julian Olk
“Die milliardenschweren Klimaschutzverträge für die Industrie enthalten einen entscheidenden Clou: Sie werden versteigert. Davon profitieren Staat, Unternehmen und Steuerzahler. […] Erst hatte das Wirtschaftsministerium keine Auktion vorgesehen. Doch die Auktionsjünger Klaus Schmidt, Axel Ockenfels und Achim Wambach aus dem Ministeriumsbeirat intervenierten. Die drei Ökonomen raten seit Jahren, dass der Staat häufiger auf Versteigerungen setzt.”
Handelsblatt, 28.02.2024 | Peter Cramton & Axel Ockenfels
“Mitten in der Transformation des Energiesystems steht der deutsche Strommarkt am Scheideweg zwischen Marktliberalisierung und zentraler Steuerung […]. Moderne Strommärkte müssen systematischen Bedrohungen standhalten können […]. Ein Schlüssel dazu ist ein moderner Stromterminmarkt […]. Ein solches System könnte auch Vorgaben für den Ausbau erneuerbarer Energien nahtlos integrieren und marktbasierte Vorkehrungen für außergewöhnliche Knappheitssituationen ermöglichen. […] Ein moderner Terminmarkt für Strom könnte allen Marktteilnehmern dienen und verhindern, dass Fehler im Marktdesign die deutsche Wirtschaft und ihre Energiewende untergraben.”
News4Teachers, 21.01.2024
“Für viele gelten Schulen als Institutionen, die die Spaltung der Gesellschaft in ethnische Gruppen vertiefen […]. Die Studie [zeigt], dass es der jüngeren Generation trotz der Tatsache, dass Freundschaften zwischen Personen gleicher ethnischer Herkunft häufiger sind, besser als den Erwachsenen gelinge, diese Grenzen zu verwischen […]. Auch wenn die Studie nicht in Zweifel zieht, dass ethnische Segregation in Schulen stattfindet […], sprechen die Ergebnisse deutlich gegen die Annahme, Schulen würden die Spaltung der Gesellschaft anhand ethnischer Bruchlinien befördern.”
FAZ, 19.02.2024 | Hannah Decker
“Cramton und Ockenfels gelten schon lange als Verfechter von Kapazitätsmärkten […]. Das Konzept der beiden Ökonomen sieht einen neuen „Energie-Terminmarkt” vor, […] auf dem Energieversorger sich vier Jahre bis einen Tag vor der tatsächlichen Lieferung mit Strom eindecken – aber nicht zu festen Zeitpunkten, sondern graduell über die Zeit. […] Der graduelle Handel verhindere die Ausübung von Marktmacht. […] Aktuell wird auf Anregung der EU-Kommission eine Teilung der deutschen Strompreiszone diskutiert.”
Markt und Mittelstand, 21.02.2024
“Gemeinsam mit dem Kölner Professor für Wirtschaftswissenschaften Axel Ockenfels forscht Cramton zu Strom- und Telekommunikationsmärkten. Die Ausschreibung von Gaskraftwerken mit einer Kapazität von zunächst einmal zehn Gigawatt sei richtig, so Ockenfels. Die Versorgungslücke, die durch den vorgezogenen Kohleausstieg entsteht, erfordere jetzt schnell umsetzbare Maßnahmen. Wichtig sei, die Auktionen in kleinere Blöcke aufzuteilen und so zu gestalten, dass die Kraftwerke dort angesiedelt werden, wo sie dem System am meisten dienen – auch, um die Ausübung von Marktmacht einzudämmen.”
National Geographic, 26. Januar 2024 | Sarah Langer
“Klimawandel, politische Unruhen, Inflation, Krieg: Zahlreiche Krisen beunruhigen die Bevölkerung. Doch wieso reagieren einige mit Wut und Aggression darauf? […] Angst ist es, die schnell in Wut umschlagen kann. Das erklärt auch Dr. Joris Lammers, Professor für Politische Psychologie an der Uni Köln. “Unsicherheiten in der Gesellschaft lösen auch immer Unsicherheiten in jedem Einzelnen aus. Fragen wie “Was bedeutet das für mich persönlich?”, “Reicht das Geld?”, oder “Wie werde ich in Zukunft leben?” spielen eine große Rolle. Die Unsicherheit gilt als der größte Auslöser für Wut und Aggression bei uns Menschen.””
DER SPIEGEL, 18.01.2024
“Eine neue Auswertung zeigt, wie viel Geld Studierende später einmal verdienen möchten. Warum Absolventen der HU Berlin die niedrigsten Ansprüche haben, wer zu viel erwartet – und wer noch mehr fordern könnte.” (bezieht sich auf/refers to: Kiessling, L., Pinger, P., Seegers, P., & Bergerhoff, J. (2024).
Gender Differences in Wage Expectations and Negotiation. Labour Economics, 87, 102505.)
Wirtschaftswoche, 15.01.2024 | Bert Losse
“Kriminalität hemmt das Wachstum einer Volkswirtschaft. […] Die volkswirtschaftlichen Kosten des Verbrechens sind immens. […] Doch trotz aller Forschungsfortschritte würden “die ökonomischen Gesamtkosten von Kriminalität deutlich unterschätzt”, warnt Anna Bindler, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln. Denn es geht mit Blick auf die Opfer nicht nur um zerbrochene Scheiben, gestohlene Autos, geleerte Konten und genähte Platzwunden. Hinzu kommen indirekte Kosten, wenn Menschen durch Gewalt körperliche oder seelische Beeinträchtigungen erleiden.”
PERSONALquarterly 04/2023 | Forscherportrait von/by Christina Guthier
“Anne Burmeister ist Professorin für Organizational Behavior an der Universität zu Köln und forscht zu Wissenstransfer zwischen Altersgruppen. […] Professorin Anne Burmeister agiert in vielen Rollen und versucht jederzeit ein gutes Vorbild zu sein. Und alle, die daran interessiert sind, etwas über Organizational Behavior zu lernen, neue Erkenntnisse zu Wissenstransfer zwischen Altersgruppen zu generieren und Wissenschaft in der Praxis anzuwenden, finden in ihr eine engagierte Professorin und effiziente Projektpartnerin.”
Handelsblatt, 12.12.2023 | Kim Clausing, Peter Cramton, Axel Ockenfels & Catherine Wolfram
“Nationale und unilaterale Klimapolitik verursacht hohe Kosten und oft Wettbewerbsnachteile, während der Nutzen global verteilt ist. Dies führt zu unzureichenden Anreizen für nationales Klimahandeln. […] Insbesondere das Prinzip der Reziprozität, das in der Klimadiplomatie bisher weitgehend fehlt, ist für jede Kooperation essenziell. Es schützt vor Ausbeutung und motiviert zum Mitmachen. […] Drei Punkte können ein reziprokes Klimaabkommen erleichtern […] 1. bilaterales Engagement […] 2. Zunächst moderater Mindestpreis […] [und] 3. Methanabkommen.”
FAZ, 03.12.2023 | Ralph Bollmann & Marcus Theurer
“Die Frage ist, ob der gewaltige Aufwand, der für die Klimakonferenzen betrieben wird, noch in einem vernünftigen Verhältnis zu den Ergebnissen steht, die von den Treffen zu erwarten sind. […] ‘Wir scheitern seit 30 Jahren an immer denselben Problemen’, beklagt Ockenfels, der sich seit Langem mit den Problemen internationaler Klimaschutz-Verhandlungen befasst. […] ‘Es gibt sonst kein einziges internationales Kooperationsabkommen, das auf freiwilligen Selbstverpflichtungen basiert’, sagt der Kölner Ökonom Ockenfels. ‘Aus gutem Grund. Solche Verträge funktionieren nur mit wechselseitigen Zusagen.'”
Wirtschaftsdienst, 01.12.2023 | Kimberly Clausing, Peter Cramton, Axel Ockenfels & Catherine Wolfram
“Ohne ausreichende Anreize für kooperatives Verhalten führt Eigeninteresse zu unzureichenden Fortschritten beim Klimaschutz. […] Durch eine gemeinsame Bepreisung von THG und Grenzausgleichsmechanismen können willige Staaten jedoch stärkere Anreize für politisches Handeln schaffen. […] Wir schlagen folgende Grundsätze für die Klimakooperation vor: Erstens sollten wichtige Rechtsräume, wie die USA und die EU, ihre Kooperationsbemühungen verstärken. […] Zweitens sollte die internationale Kooperation mit einem flexiblen CO₂-Mindestpreis beginnen, einschließlich der Möglichkeit niedrigerer Mindestpreise für ärmere Länder.”