John Nash und seine Ehefrau Alicia wurden in der letzten Woche bei einem Autounfall getötet. Er ist der Erfinder des Gleichgewichtskonzeptes in der Spieltheorie. Bei letzterer handelt es sich um eine Theorie zur Modellierung von Entscheidungssituationen, die eine wichtige Grundlage der verhaltens- und ingenieurswissenschaftlichen Forschung am C-SEB und an der WiSo-Fakultät darstellt. Weniger bekannt ist vermutlich, dass John auch einer der ersten Forscher war, die ökonomische Experimente mit dem Ziel eines besseren Verständnisses menschlichen Entscheidungsverhaltens durchgeführt haben und das er die vielen neuartigen Anwendungsfelder der Verhaltensökonomie mit großem Interesse verfolgt hat.
Ich hatte die Ehre John im Jahr 2006 bei uns in Köln als Gast begrüßen zu dürfen. Er sprach über seine derzeitige Forschungsplanung sowie sein Interesse an menschlichem Verhalten im Forschungsseminar unserer Fakultät. Wir hatten zudem ein öffentliches Symposium zur Spieltheorie und Experimentalökonomie organisiert, welches wohl die am besten besuchte wissenschaftliche Veranstaltung an der Universität zu Köln aller Zeiten war. Diejenigen, die einen Platz ergattern konnten, erwarten einen exzentrischen Wissenschaftler, er aber schlug alle mit seiner Warmherzigkeit, seiner Neugier und seinem Interesse an beinahe allen Aspekten menschlicher Existenz in seinen Bann. Nach seiner Abreise blieb er Köln verbunden und war stets daran interessiert, von unseren wissenschaftlichen Fortschritten zu erfahren.
Die Nachricht Ihres Todes hat mich sehr getroffen. Meine Anteilnahme gilt Ihrem Sohn.
Wir werden uns auch weiterhin an seinen wissenschaftlichen Errungenschaften sowie an den Erinnerung an sein bewegtes Leben und seinen wunderbaren Charakter erfreuen.